Förderprogramm Dorfentwicklung Steinwand abgeschlossen
Förderprogramm Dorfentwicklung Steinwand abgeschlossen
Poppenhausen-Steinwand, den 27. Mai 2017:
Im Vorspann zu den Jubiläumsfeiern 90 Jahre Frewillige Feuerwehr Steinwand und 25 Jahre Jugendfeuerwehr Steinwand fand ein kleiner Kommersabend am Feuerwehrhaus Steinwand statt, zu der die Gemeinde und der Arbeitskreis Dorferneuerung eingeladen hatten. Ortsvorsteher Gerhard Fladung begrüßte die Gäste aus nah und fern und freute sich, dass auch Landrat Bernd Woide und der Bundestagsabgeordnete Michael Brand der Einladung gefolgt waren. Bürgermeister Manfred Helfrich ging in seiner Ansprache auf den Ortsteil Steinwand, der erstmals 1549 urkundlich erwähnt wurde und seine Struktur ein, der sich aus zahlreichen Weilern, Siedlungen, Hofgruppen und Einzelhoflagen bestehe. Einen konzentrierten Siedlungsbereich, eine Ortsmitte findet man hier nicht vor. Der Ortsteil ist stark landwirtschaftlich geprägt. Hier existieren die meisten Voll- und Nebenerwerbsbetriebe der Großgemeinde Poppenhausen, die insgesamt 5 Ortsteile hat. Die einzelnen Wohnplätze heißen Bildstein, Eichenhof, Eichenwinden, Erlenhof, Eselsbrunn, Feuerloch, Grabenhöfchen, Grashof, Hausfürst, Heckenmühle, Heiligenhof, Heimenhof, Hohensteg, Hugofluß, Hugograben, Kalkofen, Klübershof, Krämersloch, Maulhof, Mittelberg, Obereichenwinden, Öttersbach, Pfaffenhof, Pielhof, Rauschelbach, Remerz, Remerzhof, Reppich, Schöpfersbach, Steinhecken, Teufelstein, Untermittelberg undZiegelhof. Zudem gibt es einige Mühlen, wie die Dürrenmühle, die Heckenmühle und die Hohenstegsmühle. Vor der Gebietsreform in 1972 galt die damals noch selbständige Gemeinde Steinwand als die größte Streusiedlung Hessens mit einem weit verzweigten Netz von Feld-, Forst und Wirtschaftswegen. Die Menschen im Flächenortsteil Steinwand sind seit jeher einfach, bescheiden und tüchtig. Sie zeichnen sich durch die Verbundenheit zu ihrer Heimat, ihre Verlässlichkeit, ihren geradlinigen Charakter und einen ausgeprägten Zusammenhalt aus. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit bemühte er sich Ende 2000, 2004, 2005 u. 2007 um die Aufnahme des Ortsteils Steinwand in das Landesförderprogramm der Dorferneuerung/Dorfentwicklung. Im Jahr 2009 wurde unserem Antrag stattgegeben. Das weiterentwickelte Förderkonzept ließ eine besondere Verfahrensweise zu. Da die Förderkulisse des Flächenortsteils mit seiner dünnen Besiedelung und der fehlenden Infrastruktur vom Ortsteil Poppenhausen abhängig ist, wo alle wichtigen Infrastruktur und Nahversorgungseinrichtungen vorgehalten werden, kam auch der abgegrenzte Ortskern in den Genuss des Förderprogramms.
Förderprogramme des hessischen Ministeriums für Umwelt und ländlichen Raum sollen Anreize für eine regionale Strukturverbesserung geben, um eine nachhaltige Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit zu ermöglichen. Ein engagierter Arbeitskreis erarbeitete ein Entwicklungskonzept für Steinwand und den Ortskern von Poppenhausen. Nach Umsetzung der Maßnahmen im öffentlichen Bereich bildet die Veröffentlichung der Chronik den passenden Abschluss. Der Arbeitskreis Dorferneuerung Steinwand-Poppenhausen gab dem Dorfentwicklungskonzept Steinwand-Poppenhausen den Arbeitstitel: „Streusiedlung Steinwand und Poppenhausen – Symbiose aus einzigartiger Natur- und Kulturlandschaft und zentraler Gemeinschaft . . .“ In stets enger Kooperation mit dem Arbeitskreis, dem Fachdienst Regionalentwicklung, den Planungsarchitekten und dem Landkreis Fulda sind einige öffentliche Projekte benannt und als förderfähig und mit einem Kostenvolumen von ca. € 250.000,- auf den Weg gebracht worden:
Dorfentwicklungskonzept Steinwand-Poppenhausen
Fußgänger- und Radwegquerung über die Bundesstraße 458 im Kreuzungsbereich Ziegelhof (2014)
Rundwanderweg Nr. 14 (2016)
Funktionsoptimierung des Feuerwehrgeräte- und Dorfgemeinschaftshauses in Steinwand (2013-2016)
Erläuterung zum Vorhaben: Erweiterung und Umbau des Feuerwehrhauses Steinwand. Im Erd- und Untergeschoss ind geräumige Umkleidekabinen eingerichtet worden, die Frauen und Männern optimale Bedingungen für ihren Einsatzdienst bieten. Die Küche und die Toilettenanlage auf Bürgerraumebene wurden erneuert und ein Lastenaufzug ist eingebaut werden.
Umfeldgestaltung (Basketball-Korb, Bolzplatz, Spielplatz)
Befestigung und Verbreiterung der Bankette der Zufahrt
Workshop Bildhauertage und Kunstmeilen-Führer
Anlegung von Wanderparkplatz und Rundwanderweg Ziegelhof-Teufelstein-Eselsbrunn- Maulkuppe-Steinwand – Nr. 14
Interaktive Internet-Seite „Poppenhausen-aktiv“ (2014)
Restaurierung Kapelle am Stein (2014)
Chronik Steinwand - eine Streusiedlung
Beispiele von privaten Baumaßnahmen im Rahmen der Dorfentwicklung im Ortsteil Steinwand. Antragsteller:
Georg Trapp, Klübershof
Thomas Gensler, Hohenstegsmühle
Angelika + Peter Grösch, Steinwand
Joachim Fehling, Teufelstein
Der Architekt Torsten Gensler vom Büro gensler.architekten führte gemeinsam mit Helmut Vogler vom Fachdienst Dorfentwicklung beim Landkreis Fulda die Beratungen durch. „Nach Abschluss des Dorfentwicklungsprogramms in 2017 lässt sich resümierend feststellen, dass durch neue Wertschöpfungen eine regionale Strukturverbesserung und nachhaltige Lebensqualität für unsere Region erreicht wurden“, so der Bürgermeister abschließend, der die Zusammenarbeit im Arbeitskreis, mit dem Fachdienst Dorfentwicklung und den Antragstellern aus dem Ortsteil lobte. In kaum einem Fördergebiet seien so viele Anträge gestellt worden wie in Steinwand.
Die Anzahl der Förderanträge im privaten Bereich: 78
Gesamtes Investitionsvolumen im privaten Bereich: 6.600.000.- EURO
Förderfähiges Kostenvolumen im privaten Bereich: 4.489.000.- EURO
Zuschüsse der Dorfentwicklung: 1.233.628.- EURO
Text: Manfred Helfrich, Bürgermeister