Bildergalerie und Erläuterungen zum Entscheidungsprozess des neuen Marktplatzbrunnens
Brunnen waren bereits in der Frühzeit öffentliche Orte der Wasserversorgung und Treffpunkt für die Menschen. In vielen Ländern haben sie nach wie vor diese soziale Funktion.
Bereits im Jahre 2010 hatte der AK Dorferneuerung den Brunnen im Entwicklungskonzept Marktplatzgestaltung berücksichtigt. Das momentan laufende Dorfentwicklungsprogramm des Landes Hessen bietet die Chance, den neuen Brunnen mit Fördergeldern in Höhe von 75% für öffentliche Projekte zu begünstigen. Innerhalb einer ganzheitlichen Entwurfsplanung für eine zukunftsweisende Marktplatzentwicklung durch das Ingenieurbüro Elmar Herget konnten die Voraussetzungen für eine Förderfähigkeit durch die Behörden geschaffen werden.
Der bisherige Brunnen aus dem Jahre 1982 war aus rotem Tuffstein gefertigt und zeigte deutliche Spuren des Verfalls. Eine Sanierungsempfehlung konnte von Fachleuten nicht gegeben werden.
Da der historische Marktplatz unter Ensembleschutz steht, sollte die Präferenz einer Neugestaltung verantwortungsvoll und sensibel erfolgen.
Nachdem im November 2014 erste Modellvorschläge des Brunnens von Bildhauer Rainer Landgraf durch die Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofs in Originalgröße gefertigt und vor Ort platziert wurden, stellte man unisono fest, dass das Modell für den Standort vor der Kirche zu mächtig wirkte und ungeeignet war. Formgebung des Brunnenbeckens und ein Motiv, welches nach allen Seiten eine Aussage haben sollte, konnte ebenfalls nicht überzeugen.
An dieser Stelle ausdrücklichen Dank an die Mitarbeiter des Bauhofes, die durch die Detailtreue des Simulationsmodells einen wesentlichen Anteil zur Entscheidungsfindung beigetragen haben.
Man entschloss sich daher, dass alternativ noch weitere Gestaltungsvorschläge geprüft werden sollten. Schließlich steht der Brunnen für lange Jahre zentral auf dem Marktplatz und genießt daher eine erhöhte Wahrnehmung und künftige Bedeutung.
Im März 2015 fand die vierte und entscheidende Beratungsrunde für einen neuen Marktplatzbrunnen im Rathaus Poppenhausen statt. Mit 26 Teilnehmern war das Gremium außergewöhnlich repräsentativ und fachkompetent besetzt.
Im Wettbewerb waren 7 Brunnenmodelle und 3 skizzierte Darstellungen.
5 Modelle von Herrn Landgraf und 2 Modelle und 3 Modellskizzen von Herrn Baumgarten.
Die beiden Bildhauer Baumgarten und Landgraf stellten ihre Modelle, und die entsprechenden Gedanken dazu, in getrennten Vorträgen vor.
Nach der Vorstellung der Brunnenmodelle beider Bildhauer diskutierte das Gremium in Abwesenheit beider Künstler kontrovers über die Brunnenmodell-Varianten.
Die Entscheidung für das Oktogon-Modell mit dem abgesetzten Burgmotiv auf der Stele, von Bildhauer Rainer Landgraf, fand abschließend eine breite Zustimmung mit 22 zu 4 Stimmen.
Ein Oktogon (Achteck) hat seit der Antike eine symbolische Bedeutung, die auf das Urbild des achtstrahligen Sterns zurückgeht und für Vollkommenheit steht.
Die Acht steht im Christentum auch für die Auferstehung Jesu Christi und die Teilhabe an Christus in der Taufe.
Text und Fotos: Peter Detig
Vorsitzender des Arbeitskreises
Dorferneuerung Steinwand/Poppenhausen
Bild zur Meldung: Bildergalerie und Erläuterungen zum Entscheidungsprozess des neuen Marktplatzbrunnens
Fotoserien
Bilder zur Brunnenentscheidung (31.07.2015)
Alle Fotos von Peter Detig